Im Formenzeichnen erfahren wir die Festigkeit der Form und die Dynamik der Bewegung. Form und Bewegung determinieren eine Polarität die unmittelbar Abbau und Aufbaukräfte erreicht. Der Form - oder Sprachsinn ist die Metamorphose des Bewegungssinnes. Geist und Leib, Bewusstes und Unbewusstes, Raum und Zeit begegnen sich im Formenzeichnen. Kopforganisation und übriger Organismus sind schon vor der Geburt in diese Polarität gespannt.
Im Formenzeichnen wird der vorstellende Pol durch Dynamik belebt. Die Bewegung wird durch das Denken geführt. Also geht es um bewegtes, lebendiges Vorstellen und Denken sowie um geführte und durchdachte Handlungen die durch ein rhythmisches Fühlen zusammengehalten werden. Die bewegliche Verbindung von Denken, Fühlen und Wollen wird gefördert.
Verschiedene Übungen des Formenzeichnes nach Elke Frieling® fördern die Wirkung durch Steigerung der Rhythmischen Tätigkeit. Wenn wir durch eine fließende Bewegung bis zur Form kommen, gehen wir von einer Polarität in die andere. Der Zeichenprozess ist ein anderer, wenn der Formablauf ständig Veränderungen erfährt. Die Übungen der „Rhythmus - Reihe“ zum Beispiel, aber auch viele andere, sind so aufgebaut dass die Form ständig verwandelt wird, so dass Statik und Dynamik in einen viel kürzeren Rhythmuswechsel einbezogen werden.
Man könnte vom Rhythmischen Formenzeichnen sagen: eine geistig wache Linie webt eine fühlende Fläche durch rhythmische Bewegungen und schafft eine Formmetamorphose. Das seelische träumende Bewusstsein wird verstärkt und ein stärkeres Gefühlsleben nähert sich den Kräften der Inspiration die die Atmungsprozesse führen.